Ayurveda-Retreat: Inspiration für ein neues Lebensgefühl

Im Interview mit Christina Drexler, Gründerin des Ayurveda Resort Mandira, wird ihre persönliche Reise in die Welt des Ayurveda beleuchtet. Aus einer Familie von Hoteliers stammend, fand sie durch ihre Mutter den Weg zu ganzheitlichen Heilmethoden. Mit Leidenschaft und Expertise entwickelte sie das Resort zu einem Ort der Heilung, wo Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden. Sie erzählt von ihrer Vision, Herausforderungen bei der Gründung und dem besonderen Ansatz des Resorts, der durch maßgeschneiderte Behandlungen und Verpflegung im Einklang mit der Region geprägt ist.

Durch das Interview erhältst du einen guten Ein- und Überblick über den Ablauf und die Therapien bei einem Ayurveda Retreat.

Können Sie etwas über Ihre persönliche Erfahrung mit Ayurveda erzählen und wie Sie zur Gründung des Resorts geführt haben?

Also, ich bin in einer Hoteliersfamilie aufgewachsen. Es war ein ganz normales Hotel, sozusagen in Tirol. Und irgendwann haben sich meine Eltern, oder vor allem meine Mutter, überlegt: „Ich möchte diesen normalen Hoteltourismus nicht mehr weiterführen. Ich möchte etwas machen, was mich erfüllt, was mir Sinn gibt.“ Und so ist meine Mutter durch Zufall zum Ayurveda gekommen.

Am Anfang waren es nur Massagen, dann wurde es immer intensiver. Sie hat eine Ausbildung gemacht, dann wurden Panchakarma-Kuren angeboten, also ayurvedische Detox-Kuren. Ja, und so bin ich in den frühen Jahren schon hineingeschlittert. Ich habe mit 15 auch schon Yoga gemacht und mich immer sehr interessiert.

Durch Zufall bin ich dann auch dazu gekommen. Ich habe BWL studiert, brauchte immer wieder einen Ferienjob und meine Mutter hat dann gesagt: „Warum massierst du nicht einfach?“ Dann habe ich gesagt: „Na Mama, das kann ich nicht.“ Und sie meinte: „Ich lerne dir jetzt eine Massage und wenn dir das gefällt, dann kannst du selbst entscheiden.“

Ja, mir hat das dann so gut gefallen und es hat mich so erfüllt, dass ich mich entschieden habe, Ayurveda-Medizin neben dem BWL-Studium zu studieren und das immer mehr intensiviert habe. Ich habe dann in Tirol den Ayurveda-Bereich im Resort aufgebaut. Zum Schluss waren wir 17 Masseure, Ärzte und so weiter.

Und dann hat mein Vater damals gesagt: „Du, wir müssen größer werden. Es ist einfach immer so gut ausgebucht.“ Er hat ein zweites Resort gesucht und mich dann gefragt, ob ich den Ayurveda-Bereich wieder aufbauen möchte. So kam es zur Gründung des Resorts. Wir sind gerade dabei, es aufzubauen. Wir haben viel renoviert.

Wir haben sozusagen Panchakarma für das Haus gemacht. Wir haben viel energetisiert und arbeiten viel mit Farben, die wirklich einen positiven Einfluss auf den Geist haben. Ja, und so ist Ayurveda tatsächlich mein ständiger Begleiter, auch im Privatleben. Es erfüllt mich einfach ganz stark.

Was ist Ihre Vision für das Resort und welche Ideen stecken dahinter? Wie soll das Resort die Besucher beeinflussen?

Ganz klar: Man muss sich einfach selbst fragen, was deine Ziele sind, warum du hier bist und welche Fußstapfen du hinterlassen möchtest. Für mich ist das Resort ein heiliger Ort, ein Kraftplatz, wo jeder einzelne Besucher die Möglichkeit hat, für sich etwas zu tun – für seinen Körper, seinen Geist und seine Seele – in seinem Tempo, Schritt für Schritt. Dieses Feedback bekommen wir tatsächlich immer. Es passieren regelrecht Wunder.

Die Wunder machen nicht wir, sondern jeder einzelne Besucher selbst, indem er auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene an sich arbeitet, loslässt, transformiert und in Frieden bringt. Es ist einfach ganz schön zu sehen.

Wir decken ganz viele Säulen ab: Meditation, Yoga, Bewegung, das heilende Thermalwasser und natürlich die Nahrung. 95 Prozent unserer Nahrungsmittel sind von Bauern aus der Umgebung, sind regional. Die Behandlungen, die Therapien für den Bewegungsapparat, natürlich die Darmreinigung. Wir decken viele Säulen ab, damit der Besucher oder Gast viel schneller zur Heilung kommen kann.

Welche Rolle spielt Yoga bei einem Ayurveda Retreat?

Yoga bzw. Bewegung spielt natürlich eine große Rolle. Um Flexibel, Stabil und Beweglich zu bleiben musst du dich bewegen. Very simple. Durch unser Angebot versuchen wir, dem Gast Bewegung näher zu bringen, damit er es dann zu Hause mit Freude in den Alltag integrieren kann.

Welche großen Herausforderungen hatten Sie bei der Gründung des Resorts und wie haben Sie diese gelöst?

Ja, Herausforderungen hatten wir einige. Wir haben 2019 das Resort gekauft und tatsächlich, 2020 kam dann Corona, dann die Ukraine-Krise, die Energiekrise, der Krieg und so weiter. Das Resort, oder ein Start-up, kann man sagen, begann in einer sehr schwierigen Zeit. Aber wir sehen einfach, wir haben so tolles Feedback von unseren Kunden und wir haben sehr viele Wiederkehrer. Trotz schwieriger Zeiten im Außen können wir einen Zuwachs an Gästen verzeichnen und ich glaube, darauf kommt es an. Wir bauen auf, trotz schwieriger Zeiten und haben einfach Spaß daran.

Ayurveda ist ein ganzheitlicher Ansatz für Gesundheit. Wie setzt das Resort diese Philosophie in seiner Dienstleistung und im Alltag um?

Ja, wie ich vorher schon gesagt habe, wir bedienen viele Säulen und wir schauen über den Tellerrand. Wenn jemand mit Bluthochdruck kommt, kann es bei dem einen die Nahrung und die Giftstoffe im Körper sein, beim anderen aber der Arbeitsstress, Beziehungsstress, der Tod der Eltern oder etwas anderes. Wir schauen uns alle Facetten an und machen ein maßgeschneidertes Produkt. Wir sind wirklich tailor-made, je nachdem, wo die Person gerade steht und was sie braucht.

Wie sieht ein typischer Aufenthalt im Resort aus? Was macht es im Vergleich zu anderen Wellness-Retreats besonders?

Wir starten immer mit einer ayurvedischen Konsultation und darauf aufbauend werden die Behandlungen und Treatments, die Kräuterkapseln und die Ernährung entschieden. Bei einer Reinigung nimmt man zum Beispiel Ghee ein. Das Ghee geht in die Zellen, löst alte Fette, die die fettlöslichen Giftstoffe mitnehmen und diese werden dann über den Verdauungstrakt ausgeschieden. Je länger der Aufenthalt, desto intensiver wird die Darmreinigung.

Ein typischer Tag beginnt mit einer Energieeinnahme, am Vormittag hat man die Konsultation, danach ein Treatment, dann Sauna und Yoga. Mittags gibt es immer ein Drei-Gang-Menü, das die Entgiftung unterstützt. Am Nachmittag gibt es ein weiteres Treatment, eine Meditationseinheit und abends entweder eine reichhaltige Suppe oder eine leichte Mahlzeit, je nach Empfehlung des Arztes. Währenddessen kann man die Saunalandschaft genießen. Unser Thermalbecken ist einzigartig, da wir Ayurveda mit dem Thermalwasser verbinden und das Wasserelement eine wichtige Rolle für das Bindegewebe, den Knochenapparat und emotionales Loslassen spielt.

Wie stellen Sie sicher, dass die ayurvedischen Behandlungen im Resort authentisch und traditionsgetreu sind?

Ich bin selbst Ayurveda-Spezialistin und alle Behandlungen sind von mir dokumentiert und niedergeschrieben. Sie werden getreu unseren Behandlungen erlernt und regelmäßig überprüft und gecheckt. Qualitätssicherung hat einen hohen Stellenwert bei uns. Natürlich machen wir auch Ayurveda and beyond. Wir haben nicht die gleichen Hintergründe wie in Indien, nicht das gleiche Klima und nicht die gleichen Nahrungsmittel, also passen wir uns den Gegebenheiten hier an.

Ich beobachte ständig die Trends, sehe, wo es hingeht und was die Gäste benötigen. Wir sind ständig am Beobachten und Anpassen.

Was sind einige der besonderen Behandlungen und Therapien im Ayurveda-Resort Mandira?

Ich bin ein absoluter Fan von allen Ölbehandlungen. Ich liebe Ölbehandlungen, die auch ein bisschen stärker sind und in die Tiefe gehen. Tiefengewebsmassage, Marmapunkt und Stirnguss sind im Ayurveda der Top of the Top, um wirklich loszulassen und absolut zu genießen.

Wie passen Sie die ayurvedischen Behandlungen für verschiedene Gäste an?

Wie gesagt, am Anfang einer Kur, Detox-Kur, Panchakarma-Kur, Rasayana-Kur oder Longevity-Kur stehen die Konsultationen und dann wird es immer an den Gegebenheiten angepasst. Jemand mit Rückenbeschwerden bekommt mehr Rückenbehandlungen. Jemand mit Kinderwunsch bekommt zum Beispiel einen Kadivasti, einen Teigring am unteren Rücken zum Nähren und Aufbauen. Jemand mit Schlafstörungen erhält entsprechende Behandlungen.

Welche Rolle spielt Ernährung und Diät bei der Behandlung im Resort?

Die Ernährung spielt eine absolut wichtige Rolle. 40 Prozent der Gesundheit macht die Ernährung aus. Unsere Nahrungsmittel sind zu 95 Prozent regional, wir legen großen Wert darauf. Ernährung ist bei uns absolut wichtig, denn du bist, was du isst. Am Ende des Tages wird die Nahrung verstoffwechselt und ist der Energiegeber und die Grundlage für die Zellen und die Mitochondrien. Es ist wichtig zu überlegen, was und wie man isst und welchen Stellenwert das im Alltag hat.

Erzählen Sie uns von Ihrem Team als ayurvedische Experten und Therapeuten. Welche Ausbildungen und Erfahrungen haben sie?

Unsere Therapeuten kommen größtenteils aus Indien und Sri Lanka und haben alle eine abgeschlossene Massageausbildung. Einheimische Therapeuten sind natürlich Heil- oder medizinische Masseure und werden von uns extra eingelernt. Unser Ayurveda-Spezialist hat in Indien das Ayurveda-Studium abgeschlossen. Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für Qualitätssicherung.

Wie sorgen Sie dafür, dass Ihr Personal ständig dazulernt und sich im Bereich Ayurveda weiterentwickelt?

Dadurch, dass ich selbst im Haus bin und Ayurveda mein Leben ist. Ich entwickle die Therapien weiter und bin stolz darauf, dass alle Mitarbeiter die Vision mittragen und sich für Ayurveda interessieren. Interesse ist das Wichtigste. Man muss am Leben interessiert und offen für Neues sein, dann lernt man ständig dazu. Lernen gehört zum Leben dazu.

Was sind Ihre Zukunftspläne für das Ayurveda-Resort Mandira? Gibt es neue Behandlungen oder Erweiterungen?

Das Leben ist ständiges Entwickeln, ständiges Lernen, und so werden wir es auch machen. Also, wir haben aus ganz normalen Ayurveda-Kuren „Ayurveda and Beyond“ entwickelt. Wir haben den medizinischen Bereich dazugegeben, wir haben Infusionen dazugegeben. Ich finde das großartig, denn mit den Infusionen kann ich viel schneller wirken. Wenn beispielsweise ein Mangel an Vitamin C besteht und Darmprobleme vorhanden sind, ist es sehr schwer, Vitamin C oral aufzunehmen. Mit einer Infusion ist es direkt im Blut und es gibt viel bessere und schnellere positive Veränderungen. Das haben wir vor drei Jahren eingeführt. Wir haben auch das Global Diagnostics dazu genommen. Das ist die Vitalfeldtherapie, das ist die Frequenztherapie.

Auch im Bereich Frequenzen und Klängen wird sich in der Zukunft viel tun. Wir sind permanent offen für Neues und werden uns sicher weiterentwickeln, denn das ist meine Aufgabe.

Wie sehen Sie die Zukunft des Wellness-Tourismus und welche Rolle wird Ihr Resort darin spielen?

Was ich einfach beobachte, ist, dass Gesundheit einen ganz anderen Stellenwert im Leben bekommt. Die Leute merken, dass sie schneller in die Disbalance kommen und etwas für ihre Gesundheit tun müssen und möchten. Deshalb würde ich sagen, ja, Wellnesstourismus, ich bin eher für den Gesundheitstourismus.

Gesundheitstourismus hat definitiv eine Zukunft und wird mehr und mehr Stellenwert haben. Von daher spielt unser Resort in der Zukunft eine große Rolle, weil die Personen sich auch alternativ informieren möchten. Was können sie zusätzlich zum Gesundheitswesen des Landes tun? Was manchmal gut, manchmal nicht so gut ist. Was können sie selbst zusätzlich noch tun? Und natürlich braucht es da eine gewisse Portion Eigenverantwortung.

Was macht Ihnen am meisten Freude daran, das Ayurveda-Resort Mandira zu leiten?

Mich persönlich freut am meisten, ich bin ja sehr stark am Gast, das Feedback des Gastes. Ich sehe die Entwicklung des Gastes, wenn er anreist. Ich sehe, wie sich sein Gesicht verändert, wie sich die Attitude verändert, wie der Glanz in den Augen zurückkommt, wie die Freude, die Vitalität und die Zufriedenheit zurückkommen. Das ist eigentlich das, was mir am meisten Spaß macht und mich am meisten nährt.

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der neu im Bereich Ayurveda ist und einen Aufenthalt in Ihrem Resort plant?

Go for it, würde ich sagen. Denn mit einer Darmreinigung, mit einem Gesundheitsurlaub, mit einem Gesundheitsaufenthalt, einem Aufenthalt, der nur für dich ist, machst du immer etwas richtig. Es ist immer der erste Schritt zu etwas Positivem. Ob es sieben Tage, zehn Tage oder vielleicht nur vier Tage sind, es macht definitiv etwas mit dir. Vor allem unser Claim ist „Aus Liebe zu mir – because I love myself“.

Ich denke, es ist der erste Schritt. Aus Liebe zu mir – because I love myself!

Christina Drexler

Christina Drexler ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Ayurveda Resort Mandira in der Steiermark in Österreich.

Das Resort ist als Yoga Hotel bei bei BAREFOOT gelistet. Alle wichtigen Details zum Hotel findest du auch direkt auf der Website des Ayurveda Resort Mandira.